Frühlingskonzert 2015
„Gloria Dios“ am 21. März 2015
Die Besucher in der voll besetzten Steckfeldkirche durften sich auf zwei Stunden Musik aus drei Kontinenten freuen. Der Universitätschor bot zusammen mit dem Mandolinen- und Gitarrenorchester aus Ötigheim 1924 e. V. unter dem Titel „Gloria Dios“ eine Reise von Europa über Afrika bis nach Südamerika.
Als mehrfacher Preisträger des Deutschen Orchesterwettbewerbes unter der Leitung von Arnold Sesterheim zählt das Orchester zu den besten Zupforchestern Deutschlands. Mit dem Tenor Hubert Mayer konnte ein Sänger des SWR Vokalensembles Stuttgart gewonnen werden, dessen lange Künstlerbiographie Auftritte u. a. in München, Köln, Salzburg, Berlin und Frankfurt aufweist. Die Klavierbegleitung übernahm wie immer Alexander Quadt, Walter Pfohl dirigierte Chor und Orchester.
Unter dem Titel „Gloria Dios“ wurde zunächst Musik aus Europa dargeboten. Die beiden stimmungsvollen Orchesterstücke von Tárrega und Mascagni erklangen abwechselnd zu Liedern von Rheinberger, Bruch, Mendelssohn-Bartholdy, Liszt und Thompson. Mit der Sopran-Arie (Claudia G.) „Jesus bleibet meine Freude“ war schließlich auch Bach vertreten.
Ungewohnte Klänge überraschten das Publikum mit der Missa Luba, einer Messe im kongolesischen Stil für Solotenor, gemischten Chor und Percussion. Die Teile Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei - gemäß dem traditionellen Ordinarium einer Heiligen Messe der römisch-katholischen Kirche - begeisterten vor allem durch Improvisationen der drei jungen Percussionisten aus Rastatt.
Die Reise endete in Südamerika zunächst mit dem Orchesterstück „Aria aus Bachianas Brasilierias No 5“ von Villa-Lobos. Die Misa Criolla, 1964 vom Argentinier Ariel Ramírez als Ausdruck der „Hoffnung auf eine bessere Welt“ komponiert, stellte einen weiteren Höhepunkt des Abends dar. Die fünf liturgischen Teile werden jeweils mit einem Rhythmus einer anderen Gegend Südamerikas interpretiert. Nach langem, herzlichem Applaus für das abwechslungsreiche und temperamentvolle Programm gab es als Zugabe zum Abschied „Mille Regretz“, eine leise Komposition aus der Frührenaissance von Josquin Desprez. J.H.