'The Light of Life' von Edward Elgar und 'Stabat Mater' von Karl Jenkins
Unter dem Leitgedanken LUX CHRISTI fand am 24. März 2012 erneut ein interessantes Chorkonzert in der „Steckfeldkirche“ statt, welches sich dem Schaffen von zwei britischen Komponisten widmete, die zeitlich durch ein volles Jahrhundert getrennt sind und deren Musik auf unterschiedliche kompositorische Weise den Weg von der Dunkelheit des Daseins in das Licht des christlichen Glaubens beschreibt.
Karl Jenkins (Jahrgang 1943) studierte an der Royal Academy of Musik in London; er ist Ehrendoktor der University of Wales und gehört aufgrund vieler Kompositionspreise und zu den aktuellen Protagonisten geistlicher Musik in Großbritannien. Seine Friedensmesse „The Armed Man“ wird inzwischen weltweit aufgeführt. Stilistisch vereinigt er europäische Musiktraditionen mit musikalischen Stilelementen vieler Ethnien der Welt, einschließlich des Jazz. Beim „STABAT MATER“ aus dem Jahre 2004, kombiniert Jenkins den historischen Text von Jacopone da Todi aus dem 13. Jahrhundert, also die Klage der Mutter Maria vor dem Kreuz Jesu, mit lyrischen Worten englischer Dichter und Zitaten aus dem vorchristlichen Gilgamesch-Epos in aramäischer Sprache, also in jener Sprache, die Jesus selbst gesprochen hat.
Edward Elgar (1857 – 1934) gehört als „Master of the King`s music“ zu den bekanntesten englischen Komponisten seiner Zeit. Sein Oratorium „THE LIGHT OF LIFE“ aus dem Jahre 1896 wurde in Deutschland seit Jahrzehnten nur sehr selten aufgeführt und verdient eine „Wiederentdeckung”. Es beschreibt in eindrucksvoller und dramatischer Weise die Wunderheilung eines Blinden, der durch Jesus das Augenlicht wieder erhält. Dies geschieht am Tag des Sabbat, also dem heiligenTag der Arbeitsruhe. Dies empört die Pharisäer, die sich auf Moses berufen und die Bestrafung mit dem Tode fordern. Der Mutter des Blinden und den Frauen des Volkes gelingt es, dieses Urteil vorerst abzuwenden, weil Jesus den Blinden nicht nur für das irdische Leben „sehend“ macht, sondern zum Glauben führt und ihm das Licht des ewigen Lebens verheißt.
Den umfänglichen, virtuosen und dankbaren Klavierpart der beiden Werke gestaltete Alexander. Die Solopartien sangen Mitglieder des Uni-Chores: Claudia (Sopran), Elke (Mezzosopran), Denise (Alt), Armin (Tenor), Jonas (Bass) und Michael (Bass).
Die musikalische Leitung hatte Walter Pfohl.