Alle Wege führ(t)en nach Rom!
Über eine Konzertreise in die „Ewige Stadt“

Die ersten Überlegungen zu dieser Konzertreise kamen 2014 auf, als wir unser Weihnachtskonzert mit dem Mandolinen- und Gitarren Orchester aus Ötigheim vorbereiteten. Damals stand u.a. die Misa Criolla des argentinischen Komponisten Ramírez auf dem Spielplan.

Ramírez, ein argentinischer Komponist! Franziskus, ein argentinischer Papst! Eine Botschafterin im Vatikan, die früher Kultusministerin in Baden-Württemberg war! Aber vor allem zwei Personen, die gerne verrückte Ideen umsetzen: Unser Walter Pfohl und Alois Becker, der als „Zugpferd“ des Ötigheimer Orchesters gilt - was lag da näher, als mit 100 Personen einfach mal nach Rom zu reisen …!

Bis zum 21. März 2015 – so legte das Organisationsteam fest - mussten drei Konzertorte, ein Hotel und ein bezahlbares Transportmittel gefunden sein, dann könnte es auf die Reise gehen. Mit vereinten Kräften - manche mit großer Euphorie, andere mit kritischen Gedanken – machten wir uns daran, die selbsternannten Kriterien zu erfüllen.

Unglaublich, aber wahr: Zum Stichtag waren tatsächlich alle Bedingungen erfüllt. Aber nun ging die Arbeit mit den Reisevorbereitungen erst richtig los. Dabei standen vor allem organisatorische Aufgaben an: Wo kann man in Rom an einem Feiertag abends mit 100 Personen gemeinsam essen? Wie nimmt man an einer Papstaudienz teil? Welche Museen wollen wir besuchen? Nicht zu vergessen: Der Abschluss von Versicherungen, die Organisation einer Stadtrundfahrt oder Pläne für die Choraufstellungen in den drei Kirchen. Auch soll unser Solist Hubert Mayer gut betreut werden. Und wie steht es um die Finanzen? Für diese vielen unterschiedlichen Aufgaben wurde eine Helferliste erstellt, in der dann auch mit den „portabagagli“ die Gepäckträger für das Equipment benannt waren. Ein kleines Team rund um Walter Pfohl reiste sogar vorab nach Rom, um sich vor Ort persönlich vorzustellen, die Wege abzulaufen, Details zu besprechen, Schwierigkeiten zu erkennen – und das alles in italienischer Sprache. Und natürlich musste noch „nebenher“ das musikalische Programm erstellt - und geprobt werden.

Wichtig im Vorfeld waren die vielen ROPOS, die geschrieben und auch gelesen werden mussten. ROPO? Für den Chor das Wort des Jahres 2015! ROPO ist die Abkürzung für Rompost und erfreute den Chor im Vorfeld der Reise jeden Freitag als Mailanhang mit Infos und Details zur Reise, wobei sich die Nr. 17 mit dem Ablaufplan der Romreise als zentrale ROPO herausstellte. Aber irgendwann war es dann geschafft und es ging los.

Ja, wenn einer eine Reise tut, ... und wenn erst ein kompletter Chor und ein Orchester unterwegs sind! Doch kaum zu glauben: Es gab nicht eine einzige Panne. Die beiden Busse kamen zur errechneten Zeit stets minutengenau – und das in Rom! - an, keiner der 100 Teilnehmer ging verloren oder wurde Opfer eines Diebstahls, alle waren immer pünktlich am einbestellten Ort, jeder hatte seine Noten parat, selbst das Wetter spielte mit fast sommerlichen Temperaturen und blauem Himmel mit. So wurde die rundweg bombige Stimmung wahrlich durch nichts getrübt!

Aber am besten, man befragt einfach einen der Teilnehmer. Jeder kann sicher viele schöne große und kleine Geschichten über diese tolle Reise erzählen.     A.B.

Ein paar Fakten
Reisezeit: 31. Oktober bis 05. November 2015
Orchester: Mandolinen- und Gitarrenorchester Ötigheim
Musikalisches Programm: Misa Criolla von Ariel Ramírez, Vivaldis Gloria D-Dur und a capella Werke von Rheinberger, Mendelssohn-Bartholdy, Liszt u.a.
Solist: Hubert Mayer (Tenor), Mitglied des SWR-Vokalensembles
Konzertorte:
Chiesa di Sant`Anselmo all`Aventino
Chiesa Evangelica Valdese
Campo Santo dei Teutonici Chiesa di Santa Maria delle Pietà