Chorfreizeit Bad Waldsee 2012

Zur Jahresmitte 2012 steuerte der Uni-Chor Hohenheim auf einen Höhepunkt des Jahres zu: Die jährliche Chorfreizeit.
Am letzten Juniwochenende probten die Sängerinnen und Sänger in den Räumlichkeiten der Bauernschule in Bad Waldsee. Im gemütlichen und ruhigen Ambiente bereitete Dirigent Walter Pfohl seine Schäfchen gleich auf mehrere Auftritte vor:
Bereits eine Woche nach der Freizeit, galt es, den neuen Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Stephan Dabbert, im Säulensaal des Schlosses mit einer leicht abgewandelten Version der Singschule aus der Oper Zar und Zimmermann von Albert Lortzing gebührend zu begrüßen. Weitere sieben Tage später stand die traditionelle Sommerserenade unter dem Motto Broadway-Hits und im Vorgriff auf das große, im Jahr 2014 geplante, Projekt des Unichors, der konzertan­ten Aufführung von George Gershwins Oper Porgy and Bess, garnierte der vorausschauende Chorleiter das Probenpensum mit Stücken aus der amerikanischen Volksoper.

So stand am Freitag um 15.00 Uhr eine hoch motivierte Gruppe in Hohenheim pünktlich zur Abfahrt nach Bad Waldsee bereit. Doch der Bus steckte noch im Stau, so dass der Chor mit einer halben Stunde Verspätung startete. Das aber tat der Stimmung keinen Abbruch. Auf der Fahrt kam dann allerdings, wie freitags eigentlich zu erwarten, der nächste Stau. Doch weil sich der Hohenheimer Chor allenfalls bremsen, auf keinen Fall aber stoppen lässt, erreichte die musikalische Gruppe Bad Waldsee zwar verspätet aber voller Elan für die kommenden anderthalb Tage.

Nach dem Abendessen startete Walter mit den Proben. Pianist Alexander Quadt, dem Chor seit seinem Studium in Hohenheim verbunden, begleitete die Sängerinnen und Sänger dabei ganz exzellent am Klavier und entlastete so Walter, der mit untrüglichem Gehör eine unsichere Stelle nach der anderen ausmerzte und den Chor mit humoristischen Einwürfen mehr als einmal zum lachen brachte. Manchmal verzweifelte der Maestro freilich am unheiligen Drang seiner Schäfchen, bei allen sich bietenden Gelegenheiten ein Schwätzchen einzulegen - und die Herren Chorsänger konnten das mindestens genauso gut wie die Damen.Nur ein Chormitglied bewahrte stets Ruhe: Pater Braun. Das schwarze Stoff-Schaf und Maskottchen des Hohenheimer Chors beobachtete die Sängerinnen und Sänger unentwegt von seinem Rollpodest neben dem Flügel.
Nach Ende der Probe saßen dann alle gemütlich im Hof der Bauernschule beisammen und ließen den Abend gemeinsam ausklingen.

Am Samstag teilte Walter die Proben in mehrere Böcke auf, unterbrochen von den Mahlzeiten. Insbesondere das Einüben der adaptierten Version der Singschule aus Zar und Zimmermann bereitete große Freude. Auch bei den Broadway-Hits war voller Einsatz gefragt. Bei den Proben für die Oper Porgy and Bess zogen die Chorsolisten Elke und Armin als Clara und Jake sowie Claudia als Bess den Chor in ihren Bann und zeigten, zu welchen gesanglichen Leistungen ambitionierte Laien in der Lage sind.
Durch die intensiven Proben und Walters unermüdlichen Einsatz verlor eine schwierige Stelle nach der anderen ihren Schrecken. Ein Schrecken ganz anderer Art in Form eines heftigen Gewitters mit Sturm und Starkregen ließ Chorleiter und Chor hingegen nach den Proben vom Hof ins Innere der Bauernschule flüchten, um dort, im Trockenen, auf den gelungenen Tag anzu­stoßen.

Am Sonntagmorgen fand sich der Chor zu einer Morgenandacht zusammen. Zur Frage „Ist Gott wirklich so groß und ernst, wie wir ihn uns vorstellen?“ hatte Martin, Tenor und evangelischer Pfarrer, Texte und Lieder zusammengestellt. Nach der Andacht und zwei weiteren Probeein­heiten trat der Chor schließlich am Nachmittag den Rückweg nach Stuttgart an.

Wieder einmal hatte Walter Pfohl seine Schäfchen während der  Freizeit intensiv und doch mit viel Humor und Freude an der Musik auf die bevorstehenden Aufgaben vorbereitet. Hierfür gilt ihm und allen, die zum Gelingen der Chorfreizeit beigetragen haben, der Dank des Chores.

Mathias P.